Wie der Schrein für die Gebeine eines Heiligen thront die Kirche im Süden der Stadt Ribnitz.

1323 stiftete Fürst Heinrich der Löwe (Heinrich II. von Mecklenburg) ein Kloster für den Klarissenorden, der als seine Gründerin und Regelgeberin die Heilige Klara von Assisi (1193-1253) besonders verehrt. Es blieb das einzige Kloster dieses Ordens in Mecklenburg. Reich mit Grundbesitz ausgestattet entwickelte es sich schnell zu einem bedeutenden Konvent. An dessen Spitze stand zumeist eine Tochter aus dem Mecklenburger Fürstenhaus. Eine in niederdeutscher Sprache verfasste Klosterchronik erzählt ausführlich von den Geschicken des Klosters. Die durch den einstigen Franziskanermönch und Lesemeister der Nonnen, Lambrecht Slaggert aus Stralsund zwischen 1522 bis 1533 angefertigten Niederschriften sind ein einzigartiges Zeugnis nordeuropäischer Klostergeschichtsschreibung.

Abb.: Ribnitz von Westen, colorierte Lithographie um 1840